Tagung
Museen ohne Wände - Zu literarischen und künstlerischen Museumsfiktionen
2. Juli 2016, Museum für moderne Kunst
Die Ausstellung „Das imaginäre Museum“ skizziert ein ebenso faszinierendes wie bedrohliches Zukunftsszenario. Es stellt die Selbstverständlichkeit des Museums als einer gesellschaftlich etablierten Institution in Frage.
Ausgehend von André Malraux’ Essay „Musée imaginaire“ werden im Rahmen der Tagung verschiedene künstlerische und literarische Museumsfiktionen diskutiert. Immer wieder haben sich Künstlerinnen und Künstler kritisch und programmatisch mit der Institution ‚Museum‘ auseinandergesetzt. Sie haben danach gefragt, was mit ihren Arbeiten geschieht, wenn sie ins Museum überführt werden. Wie wird ausgewählt und wie bewertet? Umso mehr haben sie die Institution und die damit verbundenen Akteure in den Blick genommen.
Dabei fällt auf, dass das Museum auch in seiner klassischen Form keineswegs nur Anlass zu Kritik gegeben hat, sondern immer auch als Ankerpunkt für künstlerische Experimentalanordnungen nutzbar gemacht wurde. Bei Künstlern und Wissenschaftlern finden sich sowohl Konzepte mit alternativen Präsentationsformen und Objektnachbarschaften, als auch Utopien, die Musealisierungen in Frage stellen und neu denken.
Nicht zuletzt soll auf dieser Basis eine diagnostische Perspektive interessieren: Wie ist es um die Gegenwart des Museums bestellt, wenn seine Selbstverständlichkeit in Frage gestellt ist?