Ringvorlesung
Isabelle Graw (Frankfurt): Die Verführung durch den Poeten. Über Wert, Kritik und Malerei bei Marcel Broodthaers
29. Juni 2017, 18 Uhr, Ffm, Campus Westend, Hörsaalz. HZ8
Der Künstler spricht.
Künstlerische Selbstzeugnisse vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart
Ringvorlesung des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Künstlerinnen und Künstler sprechen und schreiben über sich, über die eigenen Arbeiten, über kunsttheoretische Konzepte. Zu den Quellen künstlerischer Selbstaussagen zählen so unterschiedliche Textsorten wie Briefe, Autobiographien, Reiseberichte, Interviews, Traktate und Pamphlete, aber auch implizite und mit dem Kunstwerk verwobene Nachweise wie Signaturen. Für die kunsthistorische Forschung sind diese Dokumente wichtige Indizien zur Rekonstruktion und Erschließung von Artefakten und ihrer Entstehungskontexte. Aussagen der Künstlerinnen und Künstler gelten dabei traditionell als hochgradig authentisch: Wer sollte ihr Werk besser kennen und erklären können als sie selbst? Der Analyse von textsortenspezifischen Strukturen und Traditionen in Künstlertexten wird bis heute eher wenig oder nur punktuell nachgegangen; im Unterschied zu den Philologien fehlt in der Kunstgeschichte bislang ein systematischer kritischer Diskurs, der die Inhalte, Intentionen, Funktionen und Rhetoriken künstlerischer Selbstaussagen reflektiert.
Diese Aspekte greift die Ringvorlesung auf. An Fallbeispielen vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart wird die vielfältige Gattung der Künstlertexte exemplarisch vorgestellt, analysiert und in den Kontext aktueller Forschungsfragen gestellt. Als Referentinnen und Referenten sind Kolleg*innen aus der Kunstgeschichte und den Philologien eingeladen.
Studierende der Kunstgeschichte haben die Möglichkeit, am Ende des Semesters mit einem Fachgespräch den Nachweis einer Studienleistung zu erbringen (Bachelor und Master).