Vortrag
Christina Gräwe: Das Neue Frankfurt und die Öffentlichkeit
9. April 2018, 18:30 Uhr, Frankfurt, I.f. Stadtgeschichte
Im Neuen Frankfurt manifestierte sich eine neue Zeit, weit
über bauliche Veränderungen hinaus. Vor allem aber die Architektur
der Jahre zwischen 1925 und 1933 eignete sich
hervorragend zur Selbstdarstellung einer Stadtverwaltung,
die sich der Moderne verschrieben hatte. Bereitwillig trug
das Team um den öffentlichkeitsbewussten Ernst May zum
„Stadtmarketing“ bei. Das Sozial- und Kulturengagement
der Kommune wuchs. Die Gesellschaft differenzierte sich
zunehmend, der Kunstbegriff erweiterte sich um avantgardistische
Strömungen. Die Politik der wenigen „goldenen“
Jahre der Weimarer Republik hatte zudem den Anspruch,
Kultur breiten Schichten zugänglich zu machen. Erfolgreiche
Maßnahmen, das Geflecht aus Architektur und anderen
Kunstrichtungen „unter das Volk zu bringen“ waren Ausstellungen.
Besonders aufwändig inszeniert wurde 1927
„Musik im Leben der Völker“. Ein Jahr später zeigte die an
fünf Orten stattfindende Ausstellung „Aus Alt-Frankfurter
Bürgerhäusern“, dass parallel zum Neuen Frankfurt auch
traditionelle Kräfte aktiv waren.