in der Vorlesungszeit: montags, 14-16 Uhr
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Praktikum
BA Kunstgeschichte
Weitere Förderungen
Habilitationsprojekt:
"Sound (Art) History. Europäische Kanzeln um 1500 und ihre klanglichen Dimensionen
In
der als „Vorabend der Reformation“ beschriebenen Zeit entsteht überall
in Europa eine neue Art von Kanzeln. Sie zeichnen sich gegenüber ihren
Vorgängern und verwandten Typen wie Ambonen durch monumentalere Ausmaße
und komplexere Bildprogramme, eine andere, in die Mitte der Kirche
verschobene Disposition und dementsprechend eine verstärkte räumliche
wie auch visuelle Wirkung aus. Neu sind zudem die Hinzufügung von
Schalldeckeln, die detailreiche Ausschmückung der Kanzelfüße sowie die
ausladenden, freistehenden Treppen und Treppengeländer, die seit dem
späten 15. Jahrhundert zu essentiellen, fast obligatorischen
Bestandteilen der Werke werden. Die Veränderungen stehen teilweise mit
theologischen und kirchengeschichtlichen Änderungen im Zusammenhang: Die
Predigt gewinnt an Bedeutung und die Prädikatur, das von Laien
gestiftete Amt der Prediger, erreicht ihren Höhepunkt an Verbreitung.
Vor allem aber gehen die Veränderungen mit der bewusst eingesetzten
Stärkung und Inszenierung des auditiven und visuellen Erlebnisses
einher. Der radikale Umbruch in der Predigtpraxis und -vermittlung
findet somit nicht während der Reformation, sondern schon vorher statt.
Siehe auch: DFG-Netzwerk "Lautsphären des Mittelalters"
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DFG-Netzwerk "Zeitfugen. Mittelalterliche Artefakte in ihren temporalen Konstellationen"
Projekt zum Ambo Heinrichs II. in Aachen
Ambonen sind als Lese- und Vortragsorte der (historisch geglaubten) Evangelien für eine Betrachtung als ‚Zeitfugen' geradezu prädestiniert. Eines der komplexesten Werke ist der Ambo Heinrichs II. in Aachen, der sich schon formal durch mehrfache Veränderungen und die Verwendung diverser ‚Spolien' auszeichnet. Entgegen bisheriger, ausschließlicher Deutungen als Ausdruck kaiserlicher Herrschaftslegitimation und Memoria kann der Ambo aber darüber hinaus in seiner liturgischen und die Zeitschichten verbindenden Funktion verstanden werden.
Siehe: https://zeitfugen.hypotheses.org
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DFG-Netzwerk "Zwischen Präsenz und Evokation. Fingierte Materialien und Techniken im frühen und hohen Mittelalter"
Projekt: "Baumsaft, Edelstein, Electrum? Bernstein vor 1300"
Heute metaphorisch als „Gold der Ostsee“, „Perle des Nordens“ oder gar „Stein der Sonne“ bezeichnet, galt Bernstein nicht nur in der Vorgeschichte und Antike, sondern auch im Früh- und Hochmittelalter als ein besonderes Material. Geschätzt wurde es aufgrund seiner variierenden Farbigkeit und Transparenz, des besonderen Geruchs beim Verbrennen und seiner heute als elektrostatisch verstandenen Wirkung, der eine heilsame und apotropäische Kraft zugesprochen wurde. Die Bekanntheit dieser physikalischen, chemischen und medizinischen Eigenschaften führte bereits im zweiten Jahrtausend vor Christus und dann immer wieder zu einem weitreichenden Handel von den Küsten der Ostsee bis nach Mesopotamien, Ägypten und der Mittelmeerregion. Doch gerade in Zeiten politischer Kontrollierung der Zugänge und einer Einschränkung des Handels im Mittelalter erhielten noch zwei weitere Eigenschaften des Bernsteins eine verstärkte Bedeutung: seine leichte Kopierbarkeit und die Ungenauigkeit seiner Definition in den Schriftquellen als „Baumsaft“, Edelstein oder Metall. Diesem veränderten Umgang – insbesondere der Nachahmung durch andere Materialien wie Glas oder Techniken wie Email (das wie Bernstein als electrum beschrieben wurde) – und der Analyse der unterschiedlichen Charakterisierung des Werkstoffes widmet sich dieses Projekt. Es soll verdeutlichen, dass bereits vor dem ältesten schriftlich überlieferten Rezept zur Imitation bzw. Fälschung des Bernsteins, das zwischen 1424 und 1456 datiert wird, ähnliche Bemühungen bereits reflektiert und praktiziert wurden.
Weitere Informationen: https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/praesenz-und-evokation/projekte/Olchawa_Bernstein/index.html
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Projekt (Tagung und Publikation):
Music, rhythmical sounds, noise: the objects that produce real and metaphorical resonance are the focus of this conference – from the harp to the mill wheel, from the human body to the heart of God. As movable and moving objects, images and image carriers, as literary motifs, as bridges between rhythm and ornament, they will be discussed from the perspectives of art history, literary studies, and history
https://dfk-paris.org/de/node/3295
Projekt (Tagung und Publikation):
Organisation: Joanna Olchawa & Julia Saviello
Weitere Informationen und das Tagungsprogramm: http://staging-objects.com
Eine Publikation befindet sich in Vorbereitung.
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Projekt:
"Die Hildesheimer Bronzewerke"
im Rahmen des BMBF-Projektes "Innovation und Tradition. Objekte und Eliten in Hildesheim, 1130-1250"
Das gegen 1225 entstandene Taufbecken des Hildesheimer Doms und die aus der gleichen Werkstatt oder aus benachbarten Ateliers stammenden Bronzegeräte sind nicht nur Arbeiten höchster handwerklicher Qualität, sondern auch Schlüsselwerke für die Kunstgeschichte der Stadt im 13. Jahrhundert. Basierend auf neuen, nach den Kanonisierungen Godehards und Bernwards in Kirche und Gesellschaft Kontur gewinnenden künstlerischen und ästhetischen Entwicklungen, tragen die Bronzen wichtige Eigenschaften, die als Ausgangspunkt für die Erforschung zentraler Fragen zur Kunst und Kultur des hohen Mittelalters dienen können. Vier Punkte umreißen historische, kunsthistorische, theologische und technikgeschichtliche Aspekte der Werke und lassen die Zentrumsfunktion wie die Innovationskraft Hildesheims heraustreten.
Weitere Informationen: http://objekte-und-eliten.de
Seit 2017 Fachredakteurin für Kunstgeschichte bei „Sehepunkte. Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften“
Seit 2003 über 40 Rezensionen, Ausstellungsbesprechungen und
Tagungsberichte in: The Journal of the Church Monuments Society, Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Zeitschrift
für Ostmitteleuropa-Forschung (print und online), Sehepunkte.
Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften (online), H-Soz-Kult.
Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften
(online), Art in Berlin. Meldungen zur zeitgenössischen Kunst in Berlin
(online), Cistercienser Chronik, Die Facette, u.a.:
Aktuell
Vergangene Veranstaltungen
(zu den weiter zurückliegenden Vorträgen:
https://uni-frankfurt1.academia.edu/JoannaOlchawa)
Organisation des Kongresses:
Kristin Böse und Joanna Olchawa (Goethe-Universität Frankfurt)
mit dem Deutschen Verein für Kunstwissenschaft e.V.
Weitere Informationen und das Programm: www.mittelalterkongress.de
Innerhalb des VI. Forum Kunst des Mittelalters fand am 30.09.2022 erstmals eine Podcastpreisausschreibung zum Thema „Sinne“ statt.
Sie wurde großzügig von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main gefördert und erwies sich als voller Erfolg!
Wir gratulieren ganz herzlich zum
„Hören, um zu Sehen. Die Architektur der Sinne in der mittelalterlichen Marienkirche Aachen“
„Mittelalterliche Chormantelschließen und ihre multisensorische Wahrnehmung“
„Bitte nicht berühren“
Weitere Förderungen
Habilitationsprojekt:
"Sound (Art) History. Europäische Kanzeln um 1500 und ihre klanglichen Dimensionen
In
der als „Vorabend der Reformation“ beschriebenen Zeit entsteht überall
in Europa eine neue Art von Kanzeln. Sie zeichnen sich gegenüber ihren
Vorgängern und verwandten Typen wie Ambonen durch monumentalere Ausmaße
und komplexere Bildprogramme, eine andere, in die Mitte der Kirche
verschobene Disposition und dementsprechend eine verstärkte räumliche
wie auch visuelle Wirkung aus. Neu sind zudem die Hinzufügung von
Schalldeckeln, die detailreiche Ausschmückung der Kanzelfüße sowie die
ausladenden, freistehenden Treppen und Treppengeländer, die seit dem
späten 15. Jahrhundert zu essentiellen, fast obligatorischen
Bestandteilen der Werke werden. Die Veränderungen stehen teilweise mit
theologischen und kirchengeschichtlichen Änderungen im Zusammenhang: Die
Predigt gewinnt an Bedeutung und die Prädikatur, das von Laien
gestiftete Amt der Prediger, erreicht ihren Höhepunkt an Verbreitung.
Vor allem aber gehen die Veränderungen mit der bewusst eingesetzten
Stärkung und Inszenierung des auditiven und visuellen Erlebnisses
einher. Der radikale Umbruch in der Predigtpraxis und -vermittlung
findet somit nicht während der Reformation, sondern schon vorher statt.
Siehe auch: DFG-Netzwerk "Lautsphären des Mittelalters"
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DFG-Netzwerk "Zeitfugen. Mittelalterliche Artefakte in ihren temporalen Konstellationen"
Projekt zum Ambo Heinrichs II. in Aachen
Ambonen sind als Lese- und Vortragsorte der (historisch geglaubten) Evangelien für eine Betrachtung als ‚Zeitfugen' geradezu prädestiniert. Eines der komplexesten Werke ist der Ambo Heinrichs II. in Aachen, der sich schon formal durch mehrfache Veränderungen und die Verwendung diverser ‚Spolien' auszeichnet. Entgegen bisheriger, ausschließlicher Deutungen als Ausdruck kaiserlicher Herrschaftslegitimation und Memoria kann der Ambo aber darüber hinaus in seiner liturgischen und die Zeitschichten verbindenden Funktion verstanden werden.
Siehe: https://zeitfugen.hypotheses.org
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DFG-Netzwerk "Zwischen Präsenz und Evokation. Fingierte Materialien und Techniken im frühen und hohen Mittelalter"
Projekt: "Baumsaft, Edelstein, Electrum? Bernstein vor 1300"
Heute metaphorisch als „Gold der Ostsee“, „Perle des Nordens“ oder gar „Stein der Sonne“ bezeichnet, galt Bernstein nicht nur in der Vorgeschichte und Antike, sondern auch im Früh- und Hochmittelalter als ein besonderes Material. Geschätzt wurde es aufgrund seiner variierenden Farbigkeit und Transparenz, des besonderen Geruchs beim Verbrennen und seiner heute als elektrostatisch verstandenen Wirkung, der eine heilsame und apotropäische Kraft zugesprochen wurde. Die Bekanntheit dieser physikalischen, chemischen und medizinischen Eigenschaften führte bereits im zweiten Jahrtausend vor Christus und dann immer wieder zu einem weitreichenden Handel von den Küsten der Ostsee bis nach Mesopotamien, Ägypten und der Mittelmeerregion. Doch gerade in Zeiten politischer Kontrollierung der Zugänge und einer Einschränkung des Handels im Mittelalter erhielten noch zwei weitere Eigenschaften des Bernsteins eine verstärkte Bedeutung: seine leichte Kopierbarkeit und die Ungenauigkeit seiner Definition in den Schriftquellen als „Baumsaft“, Edelstein oder Metall. Diesem veränderten Umgang – insbesondere der Nachahmung durch andere Materialien wie Glas oder Techniken wie Email (das wie Bernstein als electrum beschrieben wurde) – und der Analyse der unterschiedlichen Charakterisierung des Werkstoffes widmet sich dieses Projekt. Es soll verdeutlichen, dass bereits vor dem ältesten schriftlich überlieferten Rezept zur Imitation bzw. Fälschung des Bernsteins, das zwischen 1424 und 1456 datiert wird, ähnliche Bemühungen bereits reflektiert und praktiziert wurden.
Weitere Informationen: https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/praesenz-und-evokation/projekte/Olchawa_Bernstein/index.html
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Projekt (Tagung und Publikation):
Music, rhythmical sounds, noise: the objects that produce real and metaphorical resonance are the focus of this conference – from the harp to the mill wheel, from the human body to the heart of God. As movable and moving objects, images and image carriers, as literary motifs, as bridges between rhythm and ornament, they will be discussed from the perspectives of art history, literary studies, and history
https://dfk-paris.org/de/node/3295
Projekt (Tagung und Publikation):
Organisation: Joanna Olchawa & Julia Saviello
Weitere Informationen und das Tagungsprogramm: http://staging-objects.com
Eine Publikation befindet sich in Vorbereitung.
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Projekt:
"Die Hildesheimer Bronzewerke"
im Rahmen des BMBF-Projektes "Innovation und Tradition. Objekte und Eliten in Hildesheim, 1130-1250"
Das gegen 1225 entstandene Taufbecken des Hildesheimer Doms und die aus der gleichen Werkstatt oder aus benachbarten Ateliers stammenden Bronzegeräte sind nicht nur Arbeiten höchster handwerklicher Qualität, sondern auch Schlüsselwerke für die Kunstgeschichte der Stadt im 13. Jahrhundert. Basierend auf neuen, nach den Kanonisierungen Godehards und Bernwards in Kirche und Gesellschaft Kontur gewinnenden künstlerischen und ästhetischen Entwicklungen, tragen die Bronzen wichtige Eigenschaften, die als Ausgangspunkt für die Erforschung zentraler Fragen zur Kunst und Kultur des hohen Mittelalters dienen können. Vier Punkte umreißen historische, kunsthistorische, theologische und technikgeschichtliche Aspekte der Werke und lassen die Zentrumsfunktion wie die Innovationskraft Hildesheims heraustreten.
Weitere Informationen: http://objekte-und-eliten.de
Seit 2017 Fachredakteurin für Kunstgeschichte bei „Sehepunkte. Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften“
Seit 2003 über 40 Rezensionen, Ausstellungsbesprechungen und
Tagungsberichte in: The Journal of the Church Monuments Society, Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Zeitschrift
für Ostmitteleuropa-Forschung (print und online), Sehepunkte.
Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften (online), H-Soz-Kult.
Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften
(online), Art in Berlin. Meldungen zur zeitgenössischen Kunst in Berlin
(online), Cistercienser Chronik, Die Facette, u.a.:
Aktuell
Vergangene Veranstaltungen
(zu den weiter zurückliegenden Vorträgen:
https://uni-frankfurt1.academia.edu/JoannaOlchawa)
Organisation des Kongresses:
Kristin Böse und Joanna Olchawa (Goethe-Universität Frankfurt)
mit dem Deutschen Verein für Kunstwissenschaft e.V.
Weitere Informationen und das Programm: www.mittelalterkongress.de
Innerhalb des VI. Forum Kunst des Mittelalters fand am 30.09.2022 erstmals eine Podcastpreisausschreibung zum Thema „Sinne“ statt.
Sie wurde großzügig von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main gefördert und erwies sich als voller Erfolg!
Wir gratulieren ganz herzlich zum
„Hören, um zu Sehen. Die Architektur der Sinne in der mittelalterlichen Marienkirche Aachen“
„Mittelalterliche Chormantelschließen und ihre multisensorische Wahrnehmung“
„Bitte nicht berühren“