Autorin: Carla Wiggering
Im Rahmen des Forschungsprojekts
‚Kunstwissenschaftliche Filmanalyse’ befasst sich das Projekt ‚Godards
Filmgeschichte’ mit der Entwicklung einer Geschichte des Kinos, die der
französische Regisseur Jean-Luc Godard in seinen Filmen vornimmt. Von
frühen Stummfilmen über den russischen Revolutionsfilm zu Werken aus dem
Realismus setzt der Filmemacher in seinen Arbeiten diverse
Filmausschnitte ein, um die Geschichte des Films kritisch zu
reflektieren. Das Projekt verfolgt das Ziel, durch eine formale
Erschließung dieser zitierten, filmischen Materialien anderer
Regisseur*innen in exemplarisch ausgewählten Filmen des Filmemachers
eine digitale Sammlung der Filmgeschichte nach Godard aufzubauen. Diese
Grundlagenforschung soll wissenschaftliche Analysen von Godards
filmischem Vorgehen auf Basis der systematisch zusammengetragenen Filme
ermöglichen.
Den Hauptgegenstand des Projekts stellt die
8-teilige Filmreihe HISTOIRE(S) DU CINÉMA (1988-1998) sowie der Film LE
LIVRE D’IMAGE (2018) von Jean-Luc Godard dar: Die genannten Werke des
Regisseurs sind der Ausgangspunkt für die Erstellung eines vollständigen
Überblicks über zitierte Filme sowie eine Aufarbeitung dieser
Materialien für wissenschaftliche Zwecke.
Die Projektarbeit gründet
in den veröffentlichten Anmerkungen des Regisseurs über seinen Gebrauch
von Filmzitaten, die er in seiner Publikation ‚Histoire(s) du Cinéma’
und im Outro von LE LIVRE D’IMAGE (2018) auflistet. Auch das Buch
‚Einführung in eine wahre Geschichte des Kinos (Introduction à une
véritable histoire du cinéma)’ von Jean-Luc Godard, in dem er sich zu
seinen Verweisen auf Filme anderer Regisseur*innen äußert, wurden in
diesem Projekt erschlossen. Die knappen Angaben des Filmemachers zu
verwendeten Werken in seinen Filmen wurden tabellarisch erfasst und
durch Angaben über den/die Regisseur*in, den englischen sowie deutschen
Filmtitel und das Erscheinungsjahr ergänzt.
Diese Tabellen stellen
die Grundlage für eine weitere Beschäftigung mit Godards Filmen dar: Ein
Abgleich der zitierten Filme mit der Filmdatenbank der Mediathek des
Kunstgeschichtlichen Instituts ermöglicht einen Überblick über die
Filme, die sich bereits im Besitz des Instituts befinden. Diese werden
im Folgenden digitalisiert und archiviert, um eine Bereitstellung für
die Forschung und Lehre zu gewährleisten. Die Aufarbeitung von
Filmmaterial ist ein andauernder Prozess innerhalb des Projekts, der
beständig fortgesetzt wird.
Stand: März 2021